Wieso haben wir froots gegründet? Jeder Mensch hat eine andere Bereitschaft, Risiken einzugehen. Deshalb sollte niemand im 21. Jahrhundert auf ein “Off the shelf”-Produkt angewiesen sein. Die Art der Veranlagung muss zur Person und ihren Zielen passen. Ohne diese Informationen kann selbst der beste Asset Manager nicht sinnvoll mit dem Investieren starten.
In meiner Zeit vor der froots-Gründung habe ich jahrelang Vermögen für große institutionelle Kunden verwaltet. In dieser Zeit wurde ich von einigen Freunden und Bekannten gefragt, in was ich derzeit investiere und ob ich ihnen mein eigenes Portfolio zeigen kann.
Da ist mir klar geworden, wie individuell die Art der Veranlagung ist und dass jeder Mensch eine ganz eigene Tragfähigkeit hat, mit Risiko umzugehen. Für manche mag mein Investment-Portfolio zu risikoscheu sein, weil sie eine hohe Rendite erwarten und Freude an der Spekulation haben. Für andere enthält mein Portfolio zu viele Schwankungen, weil sie kurzfristig denken.
Genau hier setzen wir bei froots an. Nur weil ich als Vermögensverwalter tätig bin, heißt das nicht, dass mein Portfolio für jede:n geeignet ist. Deshalb ist die Finanzplanung, bei der wir unsere Kund:innen unterstützen, unerlässlich. Die eigene Risikobereitschaft, der jeweilige Anlagehorizont sowie die individuellen Motive sind das Fundament einer jeden guten Finanzentscheidung.
Dabei darf auch nicht vergessen werden, dass es sich um einen Prozess handelt. Ein Prozess, indem man sich und seine eigene Risikofreude kontinuierlich kennenlernen muss – ohne schlaflose Nächte und bei maximaler Chancennutzung.
Langfristig gilt es, die Kaufkraft unserer Kund:innen zu stärken und letztendlich die Inflation zu schlagen. Damit der Euro, den man heute investiert, in Zukunft wesentlich mehr wert ist, als wenn man sein Geld am Sparbuch liegen lässt. Gleichzeitig wollen wir aber die unendlichen Schwankungen vermeiden.
Wer diese erträgt, für den mag ein Investment in einen MSCI World-ETF das richtige sein. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass ein solcher mehrmals im Leben um 20, 50 oder mehr Prozent abstürzen könnte. Dies ist womöglich bei einem 50-Euro-Sparplan verkraftbar. Wer allerdings mehr veranlagen möchte, schläft vermutlich besser, wenn das Geld professionell verwaltet wird.
Welcher Investmentansatz passt am besten zu einem Menschen? Natürlich spielt bei der eigenen Risikobereitschaft auch die jeweilige Rendite-Erwartung eine Rolle. Manche können es ertragen, wenn das eigene Portfolio um 20 Prozent fällt. Anderen bereitet ein Minus von zwei Prozent schlaflose Nächte. Wie bereits erwähnt, muss sich jede:r im Rahmen der Finanzplanung selbst kennenlernen und an die eigene Risikobereitschaft herantasten.
Der aber vielleicht wichtigste Grund, warum wir froots gegründet haben: Geldanlage darf niemals zur Belastung werden. Grundsätzlich sollte jede:r regelmäßig Geld zur Seite legen. Sei es, um finanziell frei und unabhängig zu werden, ohne Sorgen die Selbstständigkeit zu starten, Kindern eine Zukunft ohne Sorgen zu ermöglichen oder um im Alter das Leben zu genießen. Das sollte mit einem positiven Gefühl assoziiert sein.
Laut Umfragen ist die Volatilität der häufigste Grund, weshalb Menschen Aktien meiden. Wir Menschen lieben es, Muster zu suchen und komplizierte Sachverhalte in einer einfachen Zahl zusammenzufassen. Die Volatilität ist eine Risikokennzahl, aber sie hat Schwächen. Ein Beispiel: Ich kaufe eine Bäckerei für eine Million Euro. Aufgrund einer plötzlichen Krise sinkt der Wert auf 500.000 Euro. Hierbei würde man von hoher Volatilität sprechen, weil der Preis um 50 Prozent gesunken ist.
Wenn die Bäckerei allerdings genauso viele Semmeln wie zuvor verkauft, ist die Volatilität kein Indikator dafür, wie “gut” oder “schlecht” das Business läuft. Zum einen kann die Volatilität nur die Vergangenheit messen. Zum anderen versucht sie, zu viele Informationen in einen Indikator herunterzubrechen. Es gibt weder eine Zahl noch ein Wort, um der Komplexität eines Investments und schon gar nicht des Kapitalmarkts gerecht zu werden.
Risiko und Volatilität werden oft synonym verwendet, aber letztendlich sind das zwei verschiedene Dinge. Natürlich muss die Volatilität – beispielsweise bei der Beurteilung eines Portfolios – berücksichtigt werden, allerdings ist diese Zahl als Risikomaß mit Vorsicht zu genießen. Es liegt zu viel Druck auf diesem Indikator, weil eine einzige Zahl nicht das große Ganze ausdrücken kann.
Ein guter Asset Manager schaut sich den Wert einer Investition sowie die Preisschwankungen an. Dadurch ergeben sich häufig Gelegenheiten. Grundsätzlich empfehlen wir, langfristig zu denken. Denn wer langfristig denkt, für den kann Volatilität sogar eine Chance darstellen.
In meiner Zeit als Vermögensverwalter für große institutionelle Kunden ist mir klar geworden, dass nicht nur reiche Menschen die Möglichkeit erhalten sollten, langfristig und sinnvoll einen Mehrwert aus dem Kapitalmarkt zu schöpfen. Dank technologischer Möglichkeiten ist es heutzutage möglich, den Unterschied in der Betreuung großer und kleiner Kund:innen sukzessive zu minimieren und maßgeschneiderte Investment-Strategien möglichst vielen Menschen anzubieten – angepasst auf das Risikoprofil und den gewünschten Zeithorizont.
Ganz nach dem Motto: one size fits none. Mit froots wollen wir aktiv geführtes Portfoliomanagement jeder Anlegerin und jedem Anleger zugänglich machen und Kund:innen helfen, ihre Ziele zu erreichen. Denn Investieren sollte immer ein Ziel haben und nicht einfach Selbstzweck sein.
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