Dieser Artikel erschien zuerst als Gastkommentar auf woman.at.
Früher bin ich nach Kind Nummer zwei selbst in die Teilzeitfalle geraten. Heute arbeite ich im Finanzbereich und helfe Frauen, finanziell unabhängig zu werden.
In dieser schnelllebigen Welt werden oft weitreichende Entscheidungen getroffen, ohne dass wir uns der langfristigen Auswirkungen wirklich bewusst sind. Einige dieser Entscheidungen mögen sich im Moment richtig anfühlen, können aber massive Auswirkungen auf unsere zukünftige (finanzielle) Situation haben. Für mich persönlich war eine solche Entscheidung mein erster Teilzeitjob.
Als ich mich dafür entschied, Teilzeit zu arbeiten, habe ich nicht darüber nachgedacht, welche Auswirkungen Karenz, Teilzeit und andere Unterbrechungen auf meine späteren Pensionsansprüche haben könnten. Erst als ich zufällig an einem Frauen-Event teilnahm, wurde mir die Tragweite dieser Entscheidung bewusst.
Meine Erfahrungen mit Teilzeitarbeit waren geprägt von der Doppelbelastung, die viele Frauen tagtäglich erleben. Statt einer vermeintlichen "Work-Life-Balance" erlebte ich eine 100% : 100% Belastung, da ich sowohl im Beruf als auch in der Familie volle Verantwortung trug.
Dieser Teufelskreis von Beruf und Familie ist nur schwer zu durchbrechen. In diesen Jahren fehlt oft die Zeit, sich um Altersvorsorge, Finanzplanung und Vermögensaufbau zu kümmern. Teilzeitarbeit wird heutzutage sowohl gesellschaftlich als auch kulturell gefördert, führt aber oft zu einer schleichenden finanziellen Abhängigkeit. Die traurige Folge: Altersarmut trifft vor allem Frauen.
Heute bin ich in der Finanzbranche tätig. Obwohl wir möglichst vielen Menschen – unabhängig vom Geschlecht – den Zugang zum Kapitalmarkt ermöglichen wollen, hat sich in Gesprächen mit Frauen gezeigt, dass ein spezifischer Zugang notwendig ist. Dabei geht es weniger um die Entwicklung spezieller Produkte oder Finanzlösungen für Frauen, sondern vielmehr um die Stärkung der Emanzipation von Frauen durch finanzielle Unabhängigkeit. Es geht nicht nur darum, dass es unseren Töchtern in Zukunft besser geht, sondern auch darum, die Frauen meiner Generation und darüber hinaus zu erreichen. Denn es ist nie zu spät, mit der Vorsorge zu beginnen.
"Spare nicht, was nach dem Ausgeben übrig bleibt, sondern gib aus, was nach dem Sparen übrig bleibt”, lautet ein bekanntes Zitat von Investorenlegende Warren Buffett. Auch wenn es nicht immer einfach ist, Geld auf die Seite zu legen, sollte es das Ziel sein, neben der beruflichen Karriere auch kontinuierlich an der finanziellen Zukunft zu arbeiten. Der erste Schritt besteht darin, sich einen Überblick über die eigenen Ausgaben zu verschaffen. Allein die Tatsache, einen solchen Überblick zu haben, wirkt sich positiv auf finanzielle Entscheidungen aus, die von nun an bewusster getroffen werden.
Mir persönlich hat diese Form der Finanzplanung schon sehr geholfen. Nachdem ich das Sparen als “Fixkosten” in meinen Ausgabenplan aufgenommen habe, hat sich auch mein Verhalten und meine Einstellung zu diesem „Kostenpunkt“ geändert. Man gibt nur noch aus, was man übrig hat und nicht umgekehrt.
Doch Sparen allein reicht heute nicht mehr aus. Das klassische Sparbuch birgt durch Inflation und anhaltend niedrige Zinsen ein erhebliches Risiko. Denn das Sparbuch oder der klassische Bausparer waren in den vergangenen Jahren hier mehr Wertvernichter als Wertsteigerer. Deshalb ist der Schritt an den Kapitalmarkt so wichtig. Frauen wollen sich nicht mehr auf den Staat verlassen, sondern etwas Sinnvolles mit ihrem Geld anfangen. Aber wie?
Zunächst ist es wichtig, ein solides finanzielles Polster aufzubauen, das das Drei- bis Sechsfache der monatlichen Fixkosten abdeckt. Kurzfristige Ziele erfordern konservative Anlagen, langfristige Ziele den Einsatz geeigneter Instrumente. Wer externe Anbieter in Betracht zieht, sollte unbedingt auf Kosten, Unabhängigkeit und Flexibilität achten.
Erfolgreiches Investieren basiert auf drei Prinzipien: Langfristigkeit (Zeit ist deine beste Freundin), Zielorientierung und Diversifikation. Darüber hinaus ist es wichtig zu verstehen, dass es sich um einen Prozess handelt. Ein Prozess, in dem man sich selbst und seine Risikobereitschaft kennenlernen muss. Auch ich habe meinen Weg erst gefunden und mein Portfolio im Laufe der Zeit angepasst. Es ist ein ständiger Lernprozess, um sein Geld optimal für sich arbeiten zu lassen.
Frauen, die Teilzeit arbeiten, sollen sich nicht entmutigt fühlen, ihren eigenen Karriereweg zu gehen. Mit einem Frauenanteil von 40 Prozent unter unseren Kunden stellen wir definitiv eine große Veränderung fest. Im Beratungsalltag beobachten wir, dass Frauen häufiger persönliche Beratungsgespräche wahrnehmen und tendenziell besser vorbereitet erscheinen. Außerdem nehmen sie sich nach der Beratung mehr Zeit bis zum Abschluss. Genau diese Eigenschaften sind die Stärken von Frauen bei der Geldanlage.
Die Altersvorsorge in Österreich ruht auf drei “Säulen”: der staatlichen Pension, der betrieblichen Altersvorsorge und der freiwilligen privaten Vorsorge. Wenn eine oder zwei dieser „Säulen“ durch Phasen wie Karenz, Teilzeit oder gar Berufspausen geschwächt werden, ist es umso wichtiger, die dritte kontinuierlich zu stärken. So kann dein Geld stetig für dich „arbeiten“ und du verlierst keine wertvolle Zeit. Auch wenn wir als Gesellschaft noch einen weiten Weg in Richtung Gleichstellung und Chancengleichheit vor uns haben, liegt die Schließung des Gender Investment Gaps schon heute in den Händen jeder einzelnen Frau in Österreich.
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