📢 Jetzt auch zum Hören! Unser Market Insight gibt es ab sofort auch als Audio-Format. In dieser Folge spricht David Mayer-Heinisch, CEO & Gründer von froots, über die Langfriststrategie des norwegischen Staatsfonds. Jetzt anhören auf Spotify.
Der norwegische Staatsfonds hat es mal wieder getan. Ein Rekordgewinn von 213 Milliarden Euro im Jahr 2024 – angetrieben von der Tech-Rallye, die Aktien wie Apple, Microsoft und Nvidia auf neue Höchststände katapultierte. Und das, nachdem er bereits 2023 einen Rekord von 188 Milliarden Euro erzielt hatte. Ein beeindruckender Erfolg, keine Frage. Aber worauf beruht er eigentlich? Und was können wir daraus für langfristiges Investieren lernen?
Viele Anleger:innen beneiden den norwegischen Staatsfonds um seine Performance, doch sein Erfolg ist kein Zufall. Entscheidend sind nicht nur die konkreten Anlageentscheidungen, sondern die gesamte Struktur und das Mindset dahinter. Es ist eine Strategie, die auf Stabilität, Disziplin und langfristiges Denken ausgelegt ist – auch in turbulenten Marktphasen. Genau daran scheitern viele Privatanleger:innen und selbst institutionelle Investoren.
Langfristiges Investieren bedeutet nicht, nur in guten Zeiten dabei zu sein. Der norwegische Staatsfonds akzeptiert bewusst, dass es Jahre mit hohen Verlusten gibt – und bleibt investiert.
Ein Blick auf die größten jährlichen Verluste zeigt, dass 2008 (-23,3%) oder 2022 (-14,1%) keine einfachen Jahre waren. Doch anstatt panisch zu verkaufen, wurde Kurs gehalten. Der Fonds nutzt Marktzyklen konsequent aus, anstatt zu versuchen, sie zu timen. Ein Verhalten, das viele Anleger:innen nicht durchhalten würden – und sich damit langfristig oft selbst schaden.
Der Fonds investiert mit einer Aktienquote von rund 70% – ein mutiger Ansatz, besonders im Vergleich zu vielen Pensionskassen, die deutlich konservativer aufgestellt sind. Ergänzt wird das Portfolio durch Investments in Immobilien und Infrastruktur.
Die Grundidee: Weniger Risiko bedeutet langfristig auch weniger Rendite. Wer Wachstum will, muss Schwankungen aushalten. Das ist einer der zentralen Erfolgsfaktoren.
Panik ist der größte Feind langfristiger Investor:innen. Der norwegische Staatsfonds verkauft nicht hektisch, wenn es am Markt ruckelt, sondern bleibt seiner Strategie treu. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wer wirklich langfristig denkt und wer nicht.
In Österreich wäre eine solche Denkweise kaum vorstellbar. Würde eine Pensionskasse -20% verlieren, wäre der Druck enorm. Man stelle sich nur vor, wie Politik, Medien und Betroffene reagieren würden. Diese Art von Unabhängigkeit, die der norwegische Staatsfonds genießt, ermöglicht es ihm, rationale und nachhaltige Entscheidungen zu treffen, ohne kurzfristige Zwänge.
Die Erträge des norwegischen Fonds sind kein Zufall, sondern das Ergebnis eines strukturierten, disziplinierten Ansatzes. Ein Blick auf die Entwicklung eines Investments von 100 Euro über 15 Jahre zeigt: Trotz Schwankungen hat sich das Kapital signifikant vermehrt.
Die Grafik vergleicht die langfristige Entwicklung des norwegischen Staatsfonds mit den durchschnittlichen Renditen der österreichischen Pensionskassen, die sowohl betriebliche als auch überbetriebliche Kassen umfassen und von der OEKB erfasst werden. Während die Pensionskassen traditionell auf konservativere Anlagestrategien setzen, zeigt der Staatsfonds eindrucksvoll, wie eine hohe Aktienquote und eine kompromisslose Langfriststrategie selbst in turbulenten Zeiten zu überdurchschnittlichen Erträgen führen können.
Letztlich ist es nicht nur die Portfoliozusammenstellung, die den Unterschied macht, sondern vor allem das richtige Mindset. Wer langfristig investieren will, muss die Disziplin haben, schwierige Phasen auszuhalten und Marktturbulenzen nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu sehen.
Der norwegische Staatsfonds zeigt, dass sich Durchhaltevermögen und ein kluger, langfristiger Ansatz auszahlen. Das gilt nicht nur für Staatsfonds, sondern für jede:n Anleger:in. Die Herausforderung ist nicht das Investieren selbst – sondern das Investiert-Bleiben.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine Marketingmitteilung. Die hier genannten Informationen sind daher nicht als Anlageempfehlung und/oder Anlageberatung zu verstehen und können eine Anlageberatung nicht ersetzen. Die hier enthaltenen Daten, Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und ausschließlich als unverbindliche Informationen zu betrachten. Sie sind nicht auf die individuellen Bedürfnisse, Kenntnisse und Risikobereitschaft des Anlegers zugeschnitten und werden ausschließlich an die Öffentlichkeit abgegeben. Wir weisen zudem darauf hin, dass die aufgeführten und/oder für die Analysen und Prognosen verwendeten Vergangenheitswerte keinen zuverlässigen Indikator für künftige Ergebnisse darstellen. Kapitalanlagen bergen Risiken wie Kapitalverlust-, Kurs-, Währungs-, Liquiditäts-, und Bonitätsrisiken. Weitere Risikohinweise finden Sie hier: https://www.froots.io/risikohinweise/